Dominik Sievers: Von der Kunst des Baufahrzeug-Balletts

In der spannenden Welt der Mudcon GmbH steht der Boden niemals still und Überraschungen sind an der Tagesordnung. Auf Baustellen zwischen Schleswig-Holstein und Bayern warten täglich neue Herausforderungen auf die LKW-Fahrer der Mudcon. Dominik Sievers berichtet Spannendes über die Entsorgung von Bohrschlämmen und erklärt, warum Teamgeist dabei so wichtig ist.

VON ARIANE JAKOMEIT

Wenn Dominik Sievers morgens zu den Baustellen aufbricht, hat er seinen ersten Einsatz schon hinter sich. Sorgfältig hat er alle Funktionen seines Vakuumsaugwagens überprüft, damit alle Abläufe reibungslos abgewickelt werden können

Wenn Dominik Sievers morgens zu den Baustellen aufbricht, hat er seinen ersten Einsatz schon hinter sich. Sorgfältig hat er alle Funktionen seines Vakuumsaugwagens überprüft, damit alle Abläufe reibungslos abgewickelt werden können – Foto: Julian von Gizycki

Wenn Dominik Sievers den Zündschlüssel im Schloss seines Vakuumsaugwagens dreht und der Dieselmotor mit einem tiefen Brummen erwacht, liegt der erste Einsatz schon hinter dem jungen LKW-Fahrer. Er hat alle Sicherheitsfunktionen überprüft, die Ölstände gecheckt und die Saugsysteme inspiziert. Später, auf der Baustelle, müssen alle Abläufe reibungslos funktionieren. Der 29-Jährige sorgt gemeinsam mit seinen Kollegen dafür, dass Bohrschlämme mit Pumpen eingesaugt und zu den unternehmenseigenen Verwertungsanlagen gefahren werden. Oft sind dabei mehrere LKW zeitgleich im Einsatz. Dann ist Teamarbeit gefragt: Die Fahrten zwischen den Bohrstellen müssen perfekt aufeinander abgestimmt und getaktet werden wie ein Uhrwerk.

Dominik ist seit vier Jahren an Bord der Mudcon. In dieser Zeit hat er schon einiges erlebt auf den Baustellen zwischen Schleswig-Holstein und Bayern. Oft sind enge Wege in Innenstädten oder mitten im Wald, tonnenbegrenzte Straßen und nur schwer befahrbare Brücken zu überwinden. Doch diese Herausforderungen machen die Arbeit besonders interessant, erzählt Dominik.

„Dann heißt es: Augen und Ohren offenhalten. Du musst ruhig bleiben, egal, was um dich herum passiert“,

erklärt er.

Gemeinsam für das große Ganze: Im Team unterwegs

An solchen Tagen ist Dominik froh, dass er sich auf seine Teamkollegen zu hundert Prozent verlassen kann: „Es gibt schon einen besonderen Teamgeist bei uns. Niemand wird allein gelassen, es ist immer jemand zur Hilfe da, sei es beim Rückwärtsfahren oder beim Einsammeln der Schläuche nach dem Einsatz.“ Neben Zusammenhalt sei es das gemeinsame Gefühl, ein Teil von etwas Großem zu sein, das ihn und das gesamte Team antreibt: Dafür zu sorgen, dass Menschen Wasser, Gas und Strom haben. Oder sicherzustellen, dass auf den Großbaustellen alles reibungslos läuft.

Auf den guten Ruf der Mitarbeitenden von Mudcon ist auch Betriebsleiter Günter Sievers besonders stolz. Er berichtet von einem Projekt in Hannover, bei dem an vier Stellen gleichzeitig Bohrschlämme abgesaugt werden mussten. Vier Fahrzeuge der Mudcon waren dabei synchron im Einsatz und die Fahrer stimmten den Einsatz ihrer Fahrzeuge hochpräzise aufeinander ab. Die Suspensionen mussten ins Zwischenlager gefahren werden, gleichzeitig durfte die Bohranlage nicht zum Stillstand kommen.

„Da sagte der Bauleiter zu mir: Das ist so schön anzusehen, wie eure Leute perfekt aufeinander abgestimmt arbeiten – wie Ballett! Das war das schönste Kompliment, das ich bekommen konnte“,

strahlt der Chef noch heute.

Vom Kindheitstraum zum Alltag: Am Steuer eines großen LKW

LKW-Fahrer Dominik wurde das Fahren in die Wiege gelegt. Er fuhr schon als kleiner Junge begeistert bei Familienmitgliedern mit. Jetzt hat er seinen eigenen imposanten LKW. „Je größer, je cooler. Ich habe schon Respekt vor dem Fahrzeug, aber so viel spannende Technik hast du nicht überall“, erzählt er davon, dass er sich schon morgens auf die Arbeit freut. Jeden Tag wartet er das große Fahrzeug, übernimmt Wagenpflege, Kontrolle der Technik und der Sicherheitsfunktionen sowie des Ölstandes. Dominik mag es, die Dinge in Ordnung zu bringen. Auch zuhause, auf einem ehemaligen Bauernhof, arbeitet er viel: „Ich räume oft nach der Arbeit den Hof auf, mache den Garten – und freue mich dann, dass alles wieder schön aussieht.“ Um abzuschalten, fährt er mit seiner Freundin auf die Kartbahn nach Lüneburg oder genießt die Stille beim Angeln.

„Aber meine Hauptbeschäftigung ist die Arbeit – ich mache das gerne“,

betont er.

Nach seiner Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker spürte Dominik vor einigen Jahren, dass ihm das Fahren mehr im Blut liegt. Er sattelte eine zweite Ausbildung zum Berufskraftfahrer auf und kam so an den notwendigen CE-Führerschein. Danach stand er bei Mudcon auf der Matte – und blieb dort bis heute. Der CE-Führerschein und die Berufskraftfahrerqualifikation 95 sind manchmal eine Hürde auf dem Weg zum Beruf des LKW-Fahrers, berichtet Günther Sievers aus der Sicht des Betriebsleiters, der ständig auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen ist.

„Es ist eine Mammutaufgabe, neue Leute für unser Segment zu finden“,

berichtet er. Auch Quereinsteiger, die sich zum LKW-Fahrer umschulen lassen möchten, sind daher höchst willkommen. Gemeinsam lässt sich dann oft eine Lösung finden, die fehlenden Qualifikationen aufzubauen.

 

Fair und familienfreundlich: Die Mudcon GmbH als Arbeitgeber

Viele neue Mitarbeitende rekrutieren sich aus LKW-Fahrern, die aus anderen Bereichen umsatteln, weil sie sich beispielsweise neue Herausforderungen und mehr Abwechslung wünschen. Auf sie wartet bei der Mudcon ein spannender Job, der viel Abwechslung bietet. „Der Job ist hart, aber fair – unsere Leute sind bei Wind und Wetter draußen, werden auch mal dreckig und müssen unter Stress ruhig bleiben. Das kann nicht jeder“, zollt Sievers seinen Kollegen Anerkennung. Die Belohnung?

„Ein überdurchschnittliches Gehalt, die Arbeit mit modernster Technik, Weiterbildungen, jegliche Sicherheitsausstattung bis hin zu Gehörschützen mit individuellen Ohrabdrücken – wir geben unseren Leuten alles mit, was geht.“

Ein besonderes Plus: Die LKW-Fahrer sind in aller Regel abends wieder zuhause bei ihren Familien und oft im Nahverkehr unterwegs. Besonders freuen würden er und sein Team sich auch über weibliche Kolleginnen, um ein wenig mehr Diversität ins Team zu bekommen. Der Betriebsleiter versichert: „Wir sind ein familiäres Team mit supernetten Kolleginnen und Kollegen und machen alles möglich, damit bei uns jeder zufrieden ist!“