Matthias Berndt ist bereits seit über 10 Jahren bei der Geidel Tiefbau GmbH tätig. Sein Job besteht vor allem darin, die Infrastruktur in Städten auszubauen. Im Rahmen von Straßen- und Wegebau hält er Straßen, öffentliche Plätze und Gehwege in Schuss. Einfacher Job in der Theorie – hart in der Praxis. Warum der 36-Jährige trotzdem immer wieder diesen Beruf wählen würde, hat er uns beim Besuch seines aktuellen Projekts nicht nur erzählt, sondern auch hautnah miterleben lassen.
VON ANNA-LENA GRÖH
Matthias Berndt ist bei der Geidel Tiefbau GmbH ein fester Teil der Kolonne – Foto: Natascha Martin
Stein für Stein. Gebückte Haltung. Konzentrierter Blick. So finden wir den Mann mit der leuchtend orangefarbenen Hose an diesem heißen Tag im September bei der Arbeit vor.
Einige Meter des neuen Gehwegs hat Matthias Berndt mit seiner Mannschaft schon zurückgelegt. Der innere Rhythmus, den sich die Mannschaft dabei über Jahre hinweg antrainiert hat, bringt sie bei der körperlichen Arbeit voran. Beim aktuellen Projekt in Hechthausen stellt der 36-Jährige bei jedem Arbeitsschritt den inneren Antrieb unter Beweis, den es braucht, um als Fachkraft im Tiefbau voranzukommen.
„An erster Stelle steht auf jeden Fall erstmal die Motivation, ohne Arbeitswillen kommt man hier nicht weit“,
erklärt der gebürtige Otterndorfer.
„Man sollte außerdem sehr aufnahmefähig sein, fleißig sein, generell die Bereitschaft haben, mit anpacken zu wollen, geduldig sein.“
All das bringt der Tiefbaufacharbeiter mit. Vieles davon sind Voraussetzungen, einiges hat er sich in den über zehn Jahren bei Geidel selbst angeeignet.
„Ich habe 2005 meine Ausbildung angefangen, da hieß die Firma noch Friedrich Geidel. Daraufhin haben sich die Wege getrennt, danach war ich in einem anderen Unternehmen tätig“, erzählt er.
„Seit 2010 bin ich wieder bei Geidel.“ Er lächelt stolz. „Ich arbeite schon seit dem Start meiner beruflichen Laufbahn auf dem Bau.“ Die ersten Erfahrungen sammelte er dort bereits als Drei-Käse-Hoch durch seinen Vater, der ebenfalls bei Geidel tätig war und ihn regelmäßig mit auf die Baustelle nahm.
„Seitdem war mir klar, dass ich auch bei Geidel arbeiten möchte als Tiefbauer“, stellt er fest. „Einen Plan B gab es nie.“
Der Aufgabenbereich des Tiefbaufacharbeiters ist sehr umfangreich und vielfältig. An diesem Tag stehen die Pflasterarbeiten im Fokus. Bei jedem Stein, den Matthias an den anderen fügt, sitzt die Routine. Kein Nachrücken, kein Anpassen ist bei den Belagsarbeiten nötig, um den Stein genau an die Position zu bringen, an der er schlussendlich landen soll.
Fast schon automatisch erfolgen die präzisen Bewegungen, die er sich in der langen Zeit bei Geidel antrainiert hat. Diese Hingabe erfordert aber nicht nur Motivation, sondern auch körperliche Voraussetzungen, denn an manchen Tagen geht das ständige Bücken und Heben der schweren Steine an die körperliche Substanz.
„Die Arbeit ist sehr anstrengend“, betont er. „Vor allem der Rücken wird stark beansprucht.“ Trotzdem kann er sich nicht vorstellen, bis zu seiner Rente etwas anderes zu machen. Viel zu sehr schätzt er die verschiedenen Komponenten, die seine Arbeit im Straßenbau prägen.
Beim Durchtrennen der Pflastersteine mit dem Trennschleifer (Flex) spürt man genau, dass das die Komponente seines Jobs ist, auf die er sich jedes Mal von Neuem freut. Steine gut zugänglich positionieren, mit Wasser anfeuchten, Flex ansetzen und mit einem glatten Schnitt durchtrennen, diese Arbeitsabfolge beherrscht Matthias im Schlaf.
Kein Wunder:
„Mein Spezialgebiet ist das Schneiden und es ist meine Hauptaufgabe auf den Baustellen. Beim Schneiden ist es sehr wichtig, dass man sorgfältig vorgeht“,
führt er aus. „Besonders eine gute Vorarbeit ist ausschlaggebend dafür, dass alles funktioniert.“ Aber nicht nur die Flex findet bei den Pflaster- und Asphaltarbeiten Anwendung. In Abhängigkeit von der Art der Baustelle variiert das verwendete Werkzeug je nach Größe und Begebenheit der Baustelle. „Sachen wie Steine schneiden und rütteln kommen immer vor“, erklärt der 36-Jährige. „Zu meinen wichtigsten Arbeitsutensilien gehören die Flex, die Schaufel, der Spaten und die Wasserwaage.“ Aber auch mit dem Bagger und dem Radlader muss er umgehen
Egal wie viele Werkzeuge aber die Arbeit mittlerweile unterstützen, dieser Job ist und bleibt knochenharte Handarbeit, die in den allermeisten Fällen an der frischen Luft stattfindet und somit auch in Abhängigkeit von den gegebenen Wetterbedingungen kein Zuckerschlecken ist. Bei Wind und Wetter, Kälte und Hitze heißt es Anpacken und sein Bestes geben, damit ein weiteres Projekt in der vorgegebenen Zeit beendet werden kann. Im Sommer heißt das: Einschmieren was das Zeug hält, am besten geschützt mit der Kombination aus Sonnencreme und Mückenabwehrspray.
„Da man draußen arbeitet, sollte man auch keine Angst vor dreckigen Klamotten haben, denn die bleiben nur selten sauber“,
bekräftigt er schmunzelnd.
Mittlerweile haben die Arbeiter vor Ort einen Großteil der zu pflasternden Strecke geschafft. Die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos. Worte sind in dieser eingeschweißten Mannschaft nicht mehr wirklich nötig, zumindest nicht für die eigentliche Arbeit.
Kleine Scherze und Neckereien am Rande lockern aber den Arbeitsalltag des eingeschweißten Teams auf. „Ich würde jedem neuen Tiefbaufacharbeiter mit auf den Weg geben, dass es sich lohnt, freundlich zu seinen Kollegen zu sein, da diese einen denn mit offenen Armen empfangen und gut behandeln“, betont Matthias. Hierarchien gibt es zwar auch auf dieser Baustelle, trotzdem sind diese nur in Entscheidungssituationen wahrnehmbar. „Unser Vorarbeiter hat das Sagen für mich und meine Kollegen. Er ist für mich aber ein Kollege wie jeder andere.“ Diese und viele weitere Erfahrungen hat Matthias seit seinem Ausbildungsstart bei Geidel bereits mitnehmen dürfen.
Trotzdem lernt er hier im Tiefbau nie aus:
„Ich sammle jeden Tag neue Erfahrungen und erweitere somit mein Repertoire. Ich weiß noch, dass ich sehr glücklich war, als das Schneiden nach zwei Wochen der Lernphase endlich gut funktionierte“, erinnert er sich. Für ihn ist vor allem die Tatsache viel wert, dass alle Erfolge, die großen und die kleinen, gemeinsam im Team gefeiert werden.
„Ich bin stolz auf all die Sachen, die ich gelernt habe. Zudem ist es cool, anzusehen, wenn man an seinen fertiggestellten Projekten vorbeifährt und sieht, was man geschafft hat.“
Diese tagtäglichen Erfolgserlebnisse bringen Matthias Berndt schon jetzt zum Schluss:
„Ich möchte bis zu meiner Rente bei Geidel bleiben.“