Bohrgeräteführer/in (m/w/d)

Sie führen auch HDD-Bohrverfahren durch.

Bohrgeräteführer/in

Wofür sind Bohrgeräteführer/innen da?

Bohrgeräteführer/innen sind für die Ausführung von Bohrarbeiten im Tiefbau und ggf. bei der Baugrunderschließung verantwortlich. Sie finden vor allem im Tiefbau, sowie in Bauunternehmen des Brunnen- und Spezialtiefbaus Beschäftigung.

Bohrgeräteführer/innen Tätigkeit und Aufgaben

Überblick einzelner Aufgaben

  • Bohrarbeiten planen, vorbereiten und ausführen

  • Bohrgeräte, -werkzeuge und Materialien auswählen und überprüfen

  • Arbeit mit technischen Geräten und Anlagen (hydraulische Verrohrungsmaschinen)

  • Handarbeit (Bohrgeräte warten und reparieren)

  • Arbeit auf Baustellen, im Freien, bei Lärm und allen Witterungsbedingungen 

  • Verlegung von Rohren und Leitungen, Grundwasserabsenkungen

  • Für die Betriebsbereitschaft der Bohrausrüstung sorgen 

Die Arbeit mit Geräten und schweren Maschinen

Bohrgeräteführer/innen arbeiten hauptsächlich mit Geräten und schweren Maschinen, zum Beispiel mit hydraulischen Verrohrungsmaschinen oder Motorrammen. Auch die Durchführung von HDD-Bohrungen sind möglich. Viele Tätigkeiten führen sie auch von Hand aus.

Für ihre Arbeiten tragen die Bohrgeräteführer i.d.R. Schutzkleidung wie z.B. Arbeitshandschuhe, Sicherheitsschuhe und einen Helm. Wenn es lauter wird, tragen sie einen Gehörschutz und ggf. eine Schutzbrille. Ihre Arbeit verrichten sie auf wechselnden Baustellen.

Organisation von Transport und Aufbau der Bohrgeräte

Dabei organisieren und überwachen die Bohrgeräteführer/innen den Transport und den Aufbau der Bohrgeräte. Dafür wählen sie die erforderlichen Bohrwerkzeuge aus und überprüfen anschließend die Geräte auf ihre Funktionalität.

Sie sorgen auch dafür, dass benötigte Ersatzteile und Bohrgestänge, sowie Druckluftkompressoren oder genügend Spülflüssigkeit bereitgestellt wird.

Durchführung von Test- und Suchbohrungen für die Baustellenvorbereitung

Sie entnehmen Bodenproben, führen Schichtenverzeichnisse und fertigen Bohrberichte und Pumpprotokolle an. Manchmal bauen sie auch Grundwassersysteme ein und nehmen Grundwasserproben. Die Bohrgeräteführer/innen führen auch Test- und Suchbohrungen für die Baustellenvorbereitung durch.

Je nach Aufgabenbereich erledigen sie danach die eigentlichen Bohrarbeiten für eine grabenlose (unterirdische) Verlegung von Rohren und Leitungen oder zur Grundwasserabsenkung oder für den Bau von Brunnen.

Überwachung und Kontrolle der Bohrausführung

Wenn Bohrgeräteführer/innen einem Bohrteam vorstehen, leiten sie ihre Mitarbeiter/innen an, verteilen die Arbeiten und überwachen und kontrollieren die Ausführung der Bohrarbeiten. Sie achten dabei verantwortungsvoll auf die Einhaltung aller Arbeitsschutzbestimmungen und Unfallverhütungsvorschriften.

Sie leiten Helfer/innen und Auszubildende sowie unterstellte Fachkräfte an und achten auf die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen und Unfallverhütungsvorschriften.

Bohrgeräteführer/innen führen HDD-Bohrungen durch

Mithilfe von Horizontalbohrungen können Rohrleitungen unterirdisch verlegt werden, ohne dass dabei ein Graben ausgehoben werden müsste. Die Bohrstrecken können dabei mehrere hundert Meter lang sein. Der standardmäßige Ablauf einer gesteuerten Horizontalbohrung lässt sich in die drei Hauptarbeitsschritte Pilotbohrung, Aufweitbohrung und Einziehvorgang unterteilen.

Die installierten Produktenleitungen dienen u.a. dem Transport von Erdgas, Wasser, Abwasser, Fernwärme oder Rohöl. Auch Schutzrohre für die Verlegung von Energiekabeln oder Lichtwellenleitern werden mit diesem Verfahren verlegt.

HDD-Bohrungen in allen Bodenarten möglich

Zur heutigen Zeit sind die gesteuerten Horizontalbohrungen mit wenigen Einschränkungen in allen Bodenarten möglich, sogar im Festgestein. Wichtige Anwendungsgebiete für das Horizontalbohrverfahren sind zum Beispiel die Querungen von Straßen aller Art, Flüssen, Bahnstrecken u.v.m.

Lohnanspruch für Bohrgeräteführer/innen

Als Bohrgeräteführer/in liegt der Lohnanspruch je nach Betrieb bei Berufseinstieg bei ca. 2.050 – 3.321 Euro brutto.

Durch entsprechende Lehrgänge und Weiterbildungen für die Bohrgeräteführer/innen kann das Gehalt natürlich noch weiter steigen. Auch Zuschläge für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen, sowie für die Nacht- oder Schichtarbeit, können neben einem festen Lohn ausgezahlt werden.

Karrierechancen für Bohrgeräteführer/innen

Als Bohrgeräteführer/in ergeben sich gute Berufschancen. Mit einer Aufstiegsweiterbildung kann zum Beispiel eine Meisterweiterbildung zum Brunnenbaumeister/in oder zum Polier/in im Tiefbau absolviert werden.

Als Polier/in werden die Mitarbeiter auf der Baustelle angeleitet. Die Poliere kontrollieren alle Abläufe und die Qualität der ausgeführten Arbeiten.

Karrierechancen an der Universität oder Fachhochschule

Mit einer Hochschulzugangsberechtigung können Bohrgeräteführer/innen einen Studiengang der Richtung Bauingenieurwesen absolvieren, um ihre Fähigkeiten auch an einer Universität oder Fachhochschule zu erweitern.