Werkpolier Tiefbau (m/w/d)

Werkpoliere im Tiefbau kontrollieren auf der Baustelle den gesamten Betriebsablauf. Dabei leiten sie Mitarbeiter/innen an, verteilen Aufgaben, achten auf die Qualität der ausgeführten Arbeiten und erledigen organisatorische Tätigkeiten.

Der Beruf zum Werkpolier/in im Tiefbau ist eine berufliche Weiterbildung, deren Prüfung gemäß den Rechtsvorschriften der jeweiligen Handwerkskammer bzw. Industrie- und Handelskammer geregelt ist. Werkpoliere des Tiefbaus finden ihre Beschäftigung primär in Firmen des Tiefbaugewerbes, z.B. in Tief- und Rohrleitungsbauunternehmen oder Straßen- und Kanalbauunternehmen.

Werkpoliere im Tiefbau bereiten verschiedenste Tiefbauarbeiten, wie zum Beispiel Straßen-, Kanal-, Gleis- oder Rohrleitungsbauarbeiten, vor und führen diese auch durch. Dabei sind sie für die Planung, Organisation und auch für die Überwachung der Baustelleneinrichtung und des Bauablaufes zuständig.

Werkpoliere verteilen die anfallenden Tätigkeiten auf ihre Mitarbeiter und kontrollieren neben der Arbeitsausführung auch die Qualität der Resultate. Sie wirken auch bei Vermessungsarbeiten wie zum Beispiel bei dem Einmessen von Höhen, Gefällen, Strecken, Profilen und Bögen mit.

Sie haben ein Auge darauf, dass alle benötigten Materialien für das Bauvorhaben rechtzeitig angeliefert werden. Des Weiteren stellen sie sicher, dass Personal vorhanden ist und dass alle Betriebsmittel und Anlagen für die Arbeit im Tiefbau einsatzbereit sind.

Werkpoliere sind dafür verantwortlich, dass alle Termine und Kostenrahmen eingehalten werden. Sie halten sich stets an alle Bestimmungen aus den Vorschriften und Richtlinien für die jeweiligen Tiefbauarbeiten.

Werkpoliere bewegen mithilfe von Baumaschinen Erdmassen. In der Bauausführung organisieren sie nicht nur den An- und Abtransport von Maschinen und Materialien, sondern sorgen auch für eine sachgemäße Lagerung.

Anhand von Bauplänen und weiteren Vorgaben legen sie ihren Materialbedarf fest. Sie legen Baugräben, Schächte und Kanäle an und dokumentieren den gesamten Bauprozess.

Zu ihren Tätigkeiten gehört auch die Wiederherstellung des Grob- und Feinplanum. “Planum” ist dabei die Bezeichnung für die Oberfläche des verdichteten und planierten Untergrundes, auf der zum Beispiel der Straßenoberbau aufgebracht wird.

Je nach Betrieb kann das Gehalt der Werkpoliere des Tiefbaus bei Berufseinstieg bei ca. 3.620 Euro brutto liegen. Auch Zuschläge für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen, sowie für die Nacht- oder Schichtarbeit, können neben einem festen Lohn ausgezahlt werden.

Nach ihrer Weiterbildung arbeiten Werkpoliere z.B. in Betrieben des Tief- und Spezialtiefbaus. Auch bei kommunalen Bauämtern sowie in Betrieben des Garten- und Landschaftsbaus finden sie Beschäftigung.

Mit einer Anpassungsweiterbildung, zum Beispiel in den Bereichen Baustatik oder Baustellenüberwachung, kann das berufliche Wissen stets aktuell gehalten werden und an neue Entwicklungen angepasst werden.

Augmented-Reality-Anwendungen bei Aushubarbeiten einzusetzen ist ein Trend, der sich zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Werkpoliere im Tiefbau entwickeln könnte. Darunter versteht man die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung im Bauwesen, die zu einem erhöhten Informationsgehalt der Realität führen soll.

Eine abgeschlossene Qualifikation zum Werkpolier bildet vor allem die Grundlage für die nächste Stufe als Fortbildung zum Geprüften Polier.